Ev. Kirche Freiberg a.N.

Grandioses Konzert des St. Petersburger Vokalensembles in Amandus

Grandioses Konzert des St. Petersburger Vokalensembles in Amandus

 Großen Zuspruch erhielt das Benefizkonzert zugunsten traumatisierter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine und in Russland.

War das möglich?

Die zahlreich erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörer fanden sich plötzlich von der Amanduskirche, Beihingen, direkt in das Alexander-Newski-Kloster von St. Petersburg versetzt. Vier Absolventen des St. Petersburger Konservatoriums, die derzeit durch Europa touren, trugen Kompositionen der altehrwürdigen russisch-orthodoxen Vokaltradition aus mehreren Jahrhunderten vor. A-Cappella versteht sich - in der orthodoxen Liturgie sind keine Instrumente zugelassen.

Klänge wie Kathedralbauten ließen auch die Mauern der Amanduskirche beben. Manch byzantinischer Hymnus erschien in seiner Archaik mitunter vorbildhaft für die stehenden, meditativen Klänge eines zeitgenössischen Arvo Pärt; Sakralmusik, welche Jahrhunderte überbrückt und Vergangenheit und Gegenwart sich die Hand reichen lässt. Eindrückliche choralhafte Melodien und reiche Harmonik fanden in der fein aufeinander abgestimmten Gesangskunst des Vokalensembles (Vladimir Matygulin, Victor Smirnov, Alexey Buzakin und Felix Zaretski) zu berückender Einheit. Tiefwurzelnde Frömmigkeit, aber auch jubelnder Überschwang: „Christ ist erstanden“. Die Gesänge beschworen eine atmosphärische Dichte, der sich das atemlos lauschende Publikum nicht entziehen konnte…

Immer wieder sympathisch anmoderiert folgten im zweiten Teil des Konzertes vor allem russische und ukrainische Volkslieder, mal virtuos – mal schmachtend oder komödiantisch vorgetragen: meist thematisiert wird gemeinsames Feiern, Trinken und Tanzen, Natur und die Liebe in all ihren Konsequenzen. Hier entfachten die vier Künstler ein wahres Feuerwerk der guten Laune und Begeisterung. Am Ende erweckten sie sogar ein Akkordeon zum sängerisch Leben. Stimmliche Klangkunst vom Feinsten!

Erst nach mehreren Zugaben entlließ das Publikum die Petersburger Sänger und spendete großzügig für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die durch den unseligen Krieg in Osteuropa traumatisiert wurden. Herzlichen Dank!                  

Michaela Hartmann-Trummer